Die Mitglieder stellen sich vor

Annemarie Orlowski aus Berlin

Vielleicht liegt es an meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Schneiderin, dass ich ein Gespür habe für Materialien und ihre Wirkungen auf uns Menschen (und Tiere?).

Aus dem, was ich über Materialien gelernt habe, und vor allem aufgrund meiner eigenen Erfahrung, weiß ich sehr schnell, was mir guttut und was ich meiden muß – und sei es nur der Gest… Geruch von synthetischen Kleidern, wenn ich sie einen Moment lang getragen habe.

Ich kann also ganz gezielt nach bestimmten Materialien fragen, wenn ich Bekleidung oder Bettwäsche oder irgend sonst etwas Textiles kaufen möchte, und ich bin immun gegen die neuesten Neuheiten, die mir der Verkäufer anpreist.

Dabei rede ich noch nicht einmal davon, wie diese Billigartikel hergestellt werden, von den Folgen für die Umwelt und von den Bedingungen, unter denen die Menschen daran arbeiten. Da reicht es zu wissen, dass die Näherinnen in manchen Ländern bei der Arbeit Windeln tragen müssen, damit sie nicht etwa ihre (für den ausländischen Konzern) wertvolle Arbeitszeit fürs Klo-Gehen vertun…

So wie für Textilien, so würde ich mir das auch für die Einschätzung von Baumaterialien und Bauweisen wünschen, aber da fehlt mir diese Kompetenz völlig, und ich bin den Auskünften des Baustoffhändlers oder Handwerkers ausgeliefert, der ja seine Produkte verkaufen will. Natürlich versuche ich, mich möglichst gut zu informieren, aber das ist mühsam, und häufig sind die Angaben für Nicht-Fachleute schwer zu verstehen.

Man muß ja bedenken, dass die Wirkung von Baustoffen oft ganz ungut und manchmal geradezu gesundheitsschädlich sein kann (Experten reden vom Sick Building Syndrome), und bei der heutigen Lebensweise, wo wir uns ganz überwiegend in Gebäuden aufhalten, sind wir diesen Wirkungen fast ständig ausgesetzt – Kleider können wir wenigstens wechseln…!

Freunde haben mir irgendwann erzählt, dass man sich bei diesem Kalkverein beraten lassen kann, den sie auf der Leipziger Messe kennengelernt hatten – er ist sogar von der UNESCO ausgezeichnet worden. Nun bin ich dort Mitglied und kann jederzeit um Rat fragen. Schön finde ich auch den Austausch mit den anderen Mitgliedern und unseren Partnervereinen.

Was mir auch wichtig ist: Mit meinem Beitrag unterstütze ich die Arbeit dieser Leute, die

sich ehrenamtlich für eine positive Entwicklung im Bauwesen einsetzen. Sie engagieren sich für natürliches Bauen allgemein, nicht nur für Kalk, an den sie wegen seiner einzigartigen Eigenschaften (man denke nur an das Schimmelproblem) und seiner vielfältigen Einsatzmög-lichkeiten erinnern wollen; denn er war weitgehend in Vergessenheit geraten.


Bea Grünig 


Egidio


Karola König


Martina Reimann aus Berlin
Außenfassade, Bad-Dusche, Bad-Tadelakt, Küche-Spritzschutz